Lange Zeit war die Transalp so etwas wie die Einstiegsdroge in die Welt der Adventurebikes. Bis sie zum Bedauern ihrer Fangemeinde vor zehn Jahren eingestellt wurde. Aber jetzt ist sie als 750er wieder da. Doch zwischen der alten und der neuen Transalp liegen Welten. Das lässt sich schon an den Leistungsdaten ablesen: Während die letzte 700er-Transalp bescheidene 60 PS bereitstellte, liefert die neue um sage und schreibe 50 Prozent mehr, nämlich 92 PS. Sie hat auch keinen V2-Motor mehr, sondern einen Paralleltwin. Mit einem technischen Kniff (Hubzapfenversatz bei der Kurbelwelle um 270 Grad) wird eine asymmetrische Zündfolge des V2-Motors mitsamt den damit verbundenen Vorteilen erreicht, kurz gesagt: Der Motor klingt wie ein V2 und hat auch denselben Druck im unteren Drehzahlbereich. Dabei darf man sich keine Wunder erwarten, schließlich ist die Transalp keine Tausender. Gewundert habe ich mich bei der Testfahrt trotzdem: Wie es den Honda-Technikern gelungen ist, eine schön lineare und kräftige Leistungsentfaltung zu erzielen, die sich eindeutig nach mehr Hubraum anfühlt. Dabei hilft auch das erfreulich niedrige Gewicht von 208 Kilogramm.