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Pick-up Nr. 1

20.10.2023

Anfang 2023 kam – im Anschluss an den schon Ende 2022 erschienenen Raptor als Erster der neuen Generation – nun auch der neue Ford Ranger auf den Markt, wobei zwischen zahlreichen Ausstattungsvarianten, Kabinengrößen und Motorvarianten gewählt werden kann. Ausgestattet mit einem kraftvollen Antriebsstrang und einem optisch ansprechenden Design verspricht der Ranger insbesondere in der von uns getesteten Wildtrak-Variante einiges.
 
Neuer Antriebsstrang
 
Den stämmigen Antrieb bildet in unserem Fall der stärkste, neu eingeführte 3-Liter-V6-Turbodiesel, der neben dem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmeter auch eine Leistung von 177 kW (240 PS) generiert und an ein wunderbar feinfühlig agierendes 10-Gang-Automatikgetriebe gekoppelt ist. So beschleunigt der knapp unter 2,5 Tonnen schwere Ranger Wildtrak – man bedenke die Doppelkabine – in sage und schreibe 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Für rasante Sprints ist der Wildtrak ohnehin nicht gemacht, obgleich auffällig sportliche Designelemente wie der in Akzentfarbe gehaltene Kühlergrill als auch die Radlaufleisten das auf den ersten Blick vermuten lassen. Nicht umsonst also wird der Ranger bei Ford unter Nutzfahrzeugen angeführt, denn der eigentliche Nutzen liegt klarerweise in der ausgesprochen hervorragenden Transportfähigkeit. So bietet die Ladefläche des Wildtrak mit einer Ladelänge von 1,56 Metern ausreichend Platz, wer noch mehr benötigt, muss allerdings auf ein Einzelkabinenmodell oder zumindest jenes mit der Extrakabine umsteigen, die allerdings nicht in der Wildtrak-Variante verfügbar sind. Auch die maximale Nutzlast von brutto 987 Kilogramm kann sich sehen lassen. Die Anhängelast liegt ungebremst bei 750 Kilogramm und gebremst bei stattlichen 3.500 Kilogramm. Um auch auf unwegsamem Gelände mühelos unterwegs sein zu können, wurde der Böschungswinkel auf 30 Grad und der Abfahrtswinkel auf 25,6 Grad erhöht, auch die Wattiefe ist mit 80 Zentimetern durchaus vielversprechend. Angesichts der Länge von knapp 5,4 Metern besonders eindrucksvoll: der Wendekreisdurchmesser von 12,9 Metern.

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Breiteres Erscheinungsbild
 
Optisch hat sich im Vergleich besonders an der Front einiges getan. So gewinnt der Ranger dank Kotflügelverbreiterung enorm an Muskulosität und erhält insbesondere auch die auffallende C-Clamp-LED-Lichtsignatur, die dem ein oder anderen vielleicht bekannt vorkommt, trägt der aus den USA bekannte große Bruder Ford F-150 diese doch so ähnlich schon seit Längerem.
 
Das Profil besticht in unserem Fall durch die optionalen 20-Zöller, die in Schwarz gehaltenen Seitenspiegel und das überdimensional groß ausgefallene – aber für ein solches Auto durchaus passende – Trittbrett. Seitlich vorbei an der Ladefläche mit Sportbügel gelangt man schließlich zur Rückseite, deren Heckklappe dank Easy-lift mühelos gehoben und gesenkt werden kann. Durch diverse Öffnungen für Klemmwerkzeug, Getränkehalter und einen Flaschenöffner fungiert die Heckklappe im Übrigen zugleich als Werkbank und zeigt damit ein weiteres Mal, dass einzelne Komponenten vielfältig einsetzbar sind. Denn auch die Ladefläche an sich lässt sich ob diverser Zusatzausstattungselemente vielfältig einsetzen.
 
Von dem beim Testmodell verbauten Laderaumrollo abgesehen bietet Ford beim Ranger generell ein großes Sortiment, um die Ladefläche den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend anzupassen – von der Werkzeugbox über eine Laderaumabdeckung und einen doppelten Laderaumboden mit Schubladensystem bis hin zum Laderaumteiler und sogar einem Hardtop ist alles möglich.
 
Auch im Innenraum wurde technologisch mächtig nachgerüstet. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem zwölf Zoll großen, im Hochformat angeordneten Multifunktionsdisplay. Nebenan findet sich hinter dem beheizbaren Lederlenkrad mit Ziernähten die acht Zoll große digitale Instrumententafel. Platz genommen wird auf angenehm ausgeformten Ledersitzen, wobei der Fahrersitz zehnfach und der Beifahrersitz vierfach verstellbar sind. Darüber hinaus sitzt es sich auch im Fond durchaus komfortabel, wenn auch nicht mit über 1,80 Metern Größe.
 
Fazit

Die eigentliche Frage dreht sich jedoch ums Fahrverhalten, denn was am Papier vielfach schön ausschaut, muss nicht zwangsläufig dem entsprechen, was man schlussendlich fährt. Obgleich der Ranger Wildtrak als Nutzfahrzeug gelistet ist und salopp gesagt eigentlich designtechnisch unter die Kategorie Pritschenwagen fällt, fühlt man sich während des Fahrens eher wie in einem komfortablen und sportlich anmutenden SUV. Dafür sorgen zum einen das verzögerungsfreie Infotainmentsystem als auch die zahlreichen Sicherheits- und Assistenzsysteme und nicht zuletzt die diversen voreingestellten Fahrmodi für verschiedenste Untergründe. Denn natürlich brilliert der Ranger dank 100-Prozent-Differentialsperre an der Hinterachse und elektronisch gesteuertem Allradantrieb auch in Sachen Geländegängigkeit. Fazit? Brachial gut!
 

Text: Felix Kasseroler
Fotos: Tom Bause

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