Angefangen bei der klassischen Kastenwagenform bringt die G-Klasse alle Merkmale mit, die ein echter Geländewagen vorweisen können muss: steile Windschutzscheibe, große Bodenfreiheit, gute Übersichtlichkeit und natürlich einen Motor, der wechselnden Geländeverhältnissen gelassen entgegenblickt. In der aktuellen Version, konkret im Modell G 400d, arbeitet dabei einDrei-Liter-Reihensechszylinder-Dieselmotor mit 330 PS (243 kW), der ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern freisetzen kann.
Hierbei zeigt die G-Klasse auch eines ihrer zahlreichen anderen Talente: Trotz des beeindruckenden Gewichts von beinahe 2,5 Tonnen beschleunigt der G 400d, dessen Karosserie nicht wirklich auf aerodynamische Glanzleistungen ausgerichtet ist, in sportlichen 6,4 Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde und lässt damit so manch wesentlich leichteren Zeitgenossen ordentlich stehen. Unterstützend in dieser Hinsicht arbeitet das sportlich abgestimmte 9G-TRONIC-Getriebe, das die Kraftübertragung auf die vier Räder einwandfrei meistert.
Am besten fährt es sich auf der Straße übrigens im Sport-Modus, der ganz bequem über das DYNAMIC SELECT in der Mittelkonsole bedient werden kann. Das führt zu optimalenEinstellungen in Bezug auf Motor, Lenkung, Getriebe und ESP. Einzig der Verbrauch sinkt diesfalls nicht. Angegeben wird der von Haus aus mit knapp elf Litern auf 100 Kilometer, in der Realität hingegen kommt man – der sportlichen Fahrweise sei’s geschuldet – nur selten unter die 20 Liter.
Schnee juchee?
Das Hauptaugenmerk bei einem solchen Modell richtet sich vor allem auf die Geländegängigkeit. Auf den ersten Blick scheint der G-Klasse kein Hindernis zu groß zu sein. Mühelos lässt sich der Koloss über Stock, Stein und Schnee rangieren. Doch in Letzterem scheint der 400d einen würdigen Gegner gefunden zu haben. Nach einer rasanteren Kurve drehen die optionalen 20-Zoll-Leichtmetallfelgen durch und das Auto lässt sich weder vor- noch zurückbewegen. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme ist klar: Der steckt fest. Zugegeben, sowohl vorn als auch hinten haben sich ziemliche Schneewände aufgetürmt, die anderen Autos gut und gerne bis zum Kühlergrill stehen würden, doch der G-Klasse muteten wir das eigentlich zu. Nun gut: Der Test mag ein wenig unfair gewesen sein, denn wann führt einen der Weg schon durch völlig zugeschneite Wege und Felder? Auf anderen Untergründen machte der Stuttgarter – wie nicht anders zu erwarten – eine hervorragende Figur und meisterte selbst wüste Böden mit Bravour. Bedanken darf man sich diesbezüglich bei der Differentialsperre, die über drei im Mitteldome platzierte Tasten auf bis zu 100 Prozent aktiviert werden kann. Ebenso unterstützend wirkt die Geländeuntersetzung samt AGILITY-CONTROL-Fahrwerk.