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Flaggschiff

2.2.2024

Warum VW nach dem ID.5 gleich zwei Schritte weitergeht, hat einen Grund, haben die Wolfsburger den ID.6 doch ausschließlich für China produziert. Am europäischen Markt ist dieser nicht zu haben und sabotiert damit die Reihe namentlich ein klein wenig. Die elegante Fließhecklimousine jedenfalls, die aktuell einzig und allein als Pro-Variante zu erwerben ist, besticht durch eine solide Motorleistung, modernste Technik und insbesondere eine sportliche Ladeleistung. Doch nicht zuletzt der Preis ab 59.990 Euro hebt das Modell durchaus auf eine neue Attraktivitätsstufe. Ob und wie sich der ID.7 auf der Straße bewährt, durften wir bereits testen.

Großartige Reichweite

Den Antrieb des aktuellen elektrischen Spitzenmodells der Wolfsburger bildet der überarbeitete, an der Hinterachse liegende Elektromotor mit einer Leistung von stattlichen 210 kW (286 PS) und einem maximalen Drehmoment von 545 Newtonmetern. In Kombination mit der aerodynamischen Linienführung – man beachte den cW-Wert von 0,237 – gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h so entsprechend rasant in 6,5 Sekunden. In Anbetracht des Leergewichts von knapp 2,2 Tonnen ein hervorragender Wert. Schluss ist schließlich bei 180 km/h oder aber, wenn der 77-kWh (netto)-Akku leer gefahren ist. Bei einem Stromverbrauch von 14,1 bis 19,2 kWh auf 100 Kilometer verspricht Volkswagen in kombinierter Fahrweise eine maximale Reichweite von bis zu 621 Kilometern. Die Realität liegt wie üblich etwas unter den Werten, an die 400 Kilometer sind aber selbst bei den aktuell herrschenden Minusgraden durchaus machbar. Für Reichweitenfanatiker schieben die Wolfsburger neben dem ebenfalls angekündigten ID.7 Tourer noch in diesem Jahr eine 86-kWh-Variante mit einer maximalen Reichweite rund 700 Kilometern nach. Durchaus reizvoll wird daneben die allradgetriebene GTX-Variante sein, denn selbst wenn der Hinterradantrieb absolut rund und nicht zuletzt wirkungsgradschonend arbeitet, herrschen in Tirol nun einmal winterliche Verhältnisse auf anderem Niveau.

Aerodynamik pur

Optisch ganz klar als Volkswagen zu erkennen, spart sich der ID.7 große Überraschungen. Kurz: Man kriegt, was man bezahlt. So setzt man in Wolfsburg weniger auf auffälliges Design, sondern mehr auf Funktionalität, und das gelingt – man rufe sich den cW-Wert in Erinnerung – perfekt. Die Front wird in unserem Fall dank optionalem Exterieur-Plus-Paket von LED-Matrixscheinwerfern mit automatischer Fahrlichtschaltung, Schlechtwetterlicht und Begrüßungsfunktion inklusive dem dynamischen Fernlichtassistenten „Light Assist“ geziert. Ebenfalls im Zusatzpaket enthalten ist die mittlerweile geläufige Leiste zwischen den Frontscheinwerfern. Das Heck wird von LED-Rückleuchten mit optionaler dynamischer Blinkleuchte erleuchtet. Im Profil besticht der getestete ID.7 mit schicken 20-Zöllern und den schwarz lackierten Außenspiegeln.

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Luxuriöses Interieur

Besonders einladend gestaltet sich das Interieur. Sobald man auf den im Interieur-Plus-Zusatzpaket enthaltenen ergoActive-Sitzen mit Massage und Klima Platz nimmt, hat man das Gefühl, in einer absoluten Luxuslimousine zu sitzen. Den Blick unmittelbar auf das 15 Zoll große Maindisplay gerichtet, zeigt sich das Cockpit wunderbar aufgeräumt, clean und ob Ambientebeleuchtung mit (optional) 30 Farben passend zu jeder Stimmung. Auch wenn manch einer lieber einen Drehregler auf der Mittelkonsole sehen würde, um die gängigsten Features einzustellen, funktioniert die Bedienung über das Display kinderleicht und herrlich intuitiv. Folglich bleibt mehr Stauraum in der Mittelkonsole. Für den Fahrer verbleibt ein optisch leicht angepasstes Display für die wichtigsten Fahrinformationen hinter dem Multifunktionslenkrad mit Touch-Bedienung. Besonders ansprechend: das optionale Harman-Kardon-Soundsystem mit 12 + 1 Lautsprechern.

Tolles Fahrgefühl

Abgesehen vom bereits angesprochenen, im winterlichen Tirol etwas hinderlichen Heckantrieb fährt der Wolfsburger wunderbar angenehm und auch die Ladeleistung von 175 kW an der Schnellladesäule kann sich durchaus mit der Konkurrenz messen. Einzig die Fahrsicherheits- und Assistenzsysteme – hier mutet die Liste im ID.7 fast endlos an – scheinen teilweise zu viel des Guten zu wollen, greifen sie doch vereinzelt in Situationen ein, in denen der Fahrer den Wagen durchaus selbst unter Kontrolle hat. Das liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Sensoren, die in und rund um das Auto verbaut sind.

Nichtsdestotrotz: Der knapp fünf Meter lange ID.7 zeigte sich im Test von seiner besten Seite. Sowohl der Fahrkomfort (dank adaptiver Fahrwerksregelung und Progressivlenkung äußerst entspannt), die Platzverhältnisse (532 bis 1.586 Liter) als auch der Preis überzeugen auf ganzer Linie und wir dürfen gespannt sein, was noch kommt. Sowohl Tourer, GTX als auch Pro S stehen bereits in den Startlöchern und versprechen viel.


Text: Felix Kasseroler
Fotos: Tom Bause

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