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Explosiv präzise

28.2.2025

Auch wenn die Außenfarbe Soultronic Orange Pearl unseres Testfahrzeugs nichts mit dem typischen Babyblau gemein hat, in dem N-Modelle von Hyundai typischerweise gehalten sind, erfüllt sie ihre Aufgabe fast noch besser als die Standardvariante – denn in dem kantigen, knapp 4,7 Meter langen Ioniq 5 N fällt man damit definitiv auf. Kräftig tragen dazu auch die in gleicher Farbe gehaltenen N-Bremssättel hinter den 21-Zoll-Leichtmetallfelgen bei. Die schwarzen Außenspiegel agieren als perfekter Kontrast. Um auch in Sachen Karosserieform die N-DNA durchspielen zu lassen, erhält das Sportmodell im Vergleich zum Standard-Ioniq einen N-Frontspoiler und spezifischen N-Diffusor sowie N-Seitenschweller. Was bleibt, sind die charakteristischen LED-Scheinwerfer sowohl an der Front als auch am Heck.

Gewaltige Leistung

Ordentlich Eindruck schindet der knallorange Ioniq 5 N in Sachen Leistung. Im besten Fall generiert der Elektromotor unter der Haube sage und schreibe 478 kW (650 PS) und 770 Newtonmeter maximales Drehmoment. Kombiniert mit der 84-kWh-Batterie ergibt sich so eine maximale Reichweite von bis zu 448 Kilometern nach WLTP – sofern man den Gasfuß im Griff behält. Sowohl die Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h als auch die mehr als rasante Beschleunigung von 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h tendieren allerdings eher zum Gegenteil. Hinzu kommen technische Spielereien wie die N-Launch-Control, der N-Mode oder – nicht minder amüsant – ein Drift-Optimizer. Das alles führt quasi zwangsläufig zu einer weitaus geringeren Reichweite. Das ist in Anbetracht der maximalen Ladeleistung von 240 kW allerdings nicht weiter schlimm, denn an der Schnellladesäule lässt sich die Batterie in beachtlichen 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. An der hauseigenen Wallbox dauert der Ladevorgang bei maximal 10,5 kW von 10 auf 100 Prozent knapp über 7,5 Stunden.

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Klangvolle Geräuschatmosphäre

Das Interieur besticht vor allem durch die spezifischen N-Interieurelemente. So fällt beispielsweise sofort das beheizbare, perforierte N-Sportlederlenkrad ins Auge, hinter dem sich Schaltwippen zur Einstellung der Rekuperation befinden. Doch damit nicht genug: Als kleine technische Neuheit imitiert der Ioniq 5 N innen und außen nicht nur die wunderbar bollernde Geräuschkulisse des i30 N, sondern auch dessen Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Heißt im Klartext: Obgleich der elektrische Ioniq 5 N nur über ein einstufiges Getriebe verfügt, lässt sich über die Schaltwippen zumindest so tun, als säße man in einem echten Verbrenner mit Doppelkupplungsgetriebe. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen und hören lassen – inklusive des berühmt-berüchtigten Bollerns am Heck und eines imitierten Drehzahlbegrenzers. Sollte einem das zu viel werden, lässt sich das Klangkonzert natürlich auch abschalten.

Platz genommen wird auf optionalen, N-spezifischen Sportschalensitzen mit integrierter Kopfstütze, die mit einer stylischen Leder-Alcantara-Kombination bezogen sind. Sie bieten Sitzheizung und -kühlung und setzen mit einem beleuchteten N-Logo zudem ein sportliches Statement. Auch die Fondpassagiere profitieren von der Sitzheizung auf den äußeren Plätzen. Hinter der großzügigen zweiten Sitzreihe wartet ein geräumiges Kofferraumabteil, das mit 480 bis 1.540 Litern Ladevolumen jede Menge Platz bietet. Im Innenraum bleibt es technisch bei den bewährten Highlights: zwei 12,3-Zoll-Bildschirme und ein Head-up-Display. Wer das Fahrerlebnis weiter aufwerten möchte, kann sich – wie in unserem Testwagen – für ein Panoramadach entscheiden.

In Sachen Fahrgefühl bleibt vor allem das adaptive Sportfahrwerk in nachhaltiger Erinnerung, das der unfassbaren Power des Elektromotors souverän entgegenwirkt. Letztere, selbst wenn sie nur im spezifischen Fahrprogramm N-Grin-Boost und lediglich für kurze Zeit zur Verfügung steht, stellt ungeschönt so manche Konkurrenz in den Schatten – und eben nicht nur vergleichbare 2,2 Tonnen schwere, allradgetriebene Elektroboliden, sondern gestandene Sportflitzer.

Unterstrichen wird diese Kampfansage nicht weniger imposant vom imitierten Klangkonzert des N-Active-Sound+ Systems mitsamt N-e-shift, die das Sportfeeling wahrlich perfekt machen. Eine gelungene Mischung aus brachialer Performance, präziser Kontrolle und perfekter Agilität. In jedem Fall: Chapeau dafür, was die Koreaner hier gezaubert haben. Für einen Testwagenpreis von 80.380 Euro hatten wir noch nie 650 PS in der Garage.


Text: Felix Kasseroler
Fotos: Tom Bause

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