Im Jahr 2018 baute Seat seine Performance-Abteilung Cupra zu einer eigenen Sportmarke aus, die anfangs vorwiegend auf sportlich gestalteten Seat-Modellen aufbaute. Mit dem Formentor schuf Cupra 2020 erstmals ein eigenständiges Modell, Anfang 2021 kam dieser auch als VZ e-Hybrid auf den Markt. Kürzlich stand ein solches Modell vor uns und hat dabei wahrlich Eigenständigkeit gezeigt.
Gute Serienausstattung
Rollen wir das Ganze dieses Mal von hinten auf und starten mit dem Preis: Der Cupra Formentor VZ e-Hybrid startet gut ausgestattet bei 47.990 Euro, lediglich vereinzelt sind noch optionale Elemente verfügbar, beispielsweise ein Panoramadach oder ein abgeflachtes Sportlenkrad mit zwei integrierten runden Knöpfen für Start/Stopp sowie Fahrmodus-Auswahl. Letzteres gab’s in unserem Testwagen zwar nicht, wäre jedoch eine Überlegung wert, zumal ansonsten die Fahrmodi – angesichts der Tatsache, dass sich kaum Tasten in der Mittelkonsole befinden – über das 12 Zoll große Navigationssystem gewechselt werden müssen. Ein Shifter oder Ähnliches wäre wohl sinnvoller gewesen. Ansonsten gibt sich das Cockpit überaus geschmackvoll und fahrerorientiert, mit kleinen Cupra-typischen wie kupferfarbigen Akzenten am Lenkrad oder den Lüftungsschlitzen. Überaus sportlich gestaltet sind die breiten Sportschalensitze in der ersten Reihe, wobei eine Oberschenkelablage noch schön gewesen wäre. Das Navigationssystem wird hauptsächlich per Touch oder dem darunter liegenden Slider bedient, der im Dunkeln allerdings nicht beleuchtet ist, was dazu führt, dass man sich ohne Licht zu Beginn kaum zurechtfindet. Die gängigsten Abläufe kann man aber ohnehin nach einer kurzen Eingewöhnungsphase blind bedienen.
Völlig unbekannt ist das Design des Formentor trotz seiner Eigenständigkeit übrigens dennoch nicht, denn er stellt gewissermaßen die SUV-Coupé-Variante des Seat Leon dar und gliedert sich somit perfekt in die bestehende Modellpalette von Cupra ein. Neben der schräg zum Heck abfallenden Dachlinie sticht besonders das Heck des sportlich gestalteten VZ e-Hybrids mit seinem durchgehenden LED-Band sowie den kupferfarbigen Endrohrblenden hervor. Der Blick unter die Heckklappe bereitet allerdings einen für SUV-Coupé-Modelle leider typischen Anblick: Lediglich 345 Liter fasst das Laderaumvolumen des Hybridmodells und damit knapp 100 Liter weniger als die Verbrennervarianten. Dieser Umstand ist der Batteriegeschuldet, die den Kraftstofftank unter den Kofferraum versetzt. Heißt im Ergebnis: kein doppelter Ladeboden und somit kein Platz, um die nun frei imKofferraum liegenden Ladekabel zu verstauen. Bei umgeklappter Fondsitzreihe erhöht sich das Platzangebot allerdings enorm – auf 1.415 Liter nämlich.
Ausreichend Platz bietet der Formentor VZ e-Hybrid hingegen im Fondbereich: Hier können auch groß gewachsene Personen angenehm sitzen, sowohl Bein- als auch Kopffreiheit gibt es trotz Coupé-Karosserie genug.