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Wirtschaft

Gemischte Gefühle

21.6.2022

Die Turbulenzen auf den internationalen Energiemärkten haben auch im TIWAG-Konzernergebnis ihre Spuren hinterlassen: Das operative Betriebsergebnis (EBIT) im Konzern ist gegenüber dem Vorjahr um rund neun Prozent auf 119,5 Millionen Euro gesunken. Der Konzernumsatz stieg aufgrund der Preiserhöhungen an den Energiebörsen auf 1.586,7 Millionen Euro (2020: 1.130,4 Millionen). „In Summe haben die stark gestiegenen Einkaufspreise am Gasmarkt das operative Ergebnis des Konzerns gedrückt“, erklärt TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser.

Rekordinvestitionen für Infrastruktur

„Umso wichtiger ist, den Ausbau der Tiroler Energieunabhängigkeit konsequent weiterzuverfolgen“, steht für TIWAG-Eigentümervertreter Landeshauptmann Günther Platter fest: „Tatsache ist: Es wird derzeit so viel gebaut wie kaum zuvor! Mit dem Gemeinschaftskraftwerk Inn und der Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz können wir den Versorgungsgrad und die heimische Wertschöpfung nachhaltig erhöhen. Zugleich gilt es, die Potentiale bei Wasserstoff, Photovoltaik und Fernwärme stärker zu nutzen. In Summe werden im TIWAG-Konzern in den nächsten fünf Jahren über 1,6 Milliarden Euro in den Ausbau der Energieinfrastruktur investiert.“

Seit dieser Woche läuft im Innsbrucker Landhaus die öffentliche Verhandlung für das nächste TIWAG-Kraftwerksvorhaben im Tiroler Oberland. Zwischen Imsterberg und Haiming ist die Errichtung eines Ausleitungskraftwerkes geplant. Dabei soll die im Kraftwerk Prutz-Imst abgearbeitete Wassermenge noch einmal für die Stromgewinnung genutzt und die Schwallsituation am Inn nachhaltig verbessert werden. TIWAG hofft auf einen positiven Bescheid im Laufe des Sommers.

Tauernbach-Kraftwerk vor Baustart

„Es liegt mittlerweile ein rechtskräftiger Bescheid für die Errichtung des Kraftwerks Tauernbach-Gruben vor“, informiert der zuständige TIWAG-Bauvorstand Johann Herdina: „Wir werden nun mit den Ausschreibungen beginnen, um noch im Laufe dieses Jahres einen Baubeschluss vorbereiten zu können.“ Die Erweiterung des TIWAG-Kleinkraftwerks an der Schwarzach wird bis zum Herbst abgeschlossen.

Die TIWAG-Tochter TINEXT arbeitet unterdessen mit Hochdruck an der Umsetzung von Projekten im Bereich der neuen Technologien. In Jenbach ist kürzlich der Baustart für die größte, freistehende Photovoltaikanlage Tirols erfolgt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist bis zum Herbst geplant. Auf Hochtouren laufen auch die Genehmigungsverfahren für eine eigene Wasserstoffproduktion bei Kufstein. Hier könnte ebenfalls im Herbst der Baustart erfolgen. „Für diese großen Aufgaben benötigt es die besten Köpfe in der Belegschaft, im Management sowie im Aufsichtsrat“, so LH Günther Platter: „Ich bin daher sehr froh und dankbar, dass wir nach dem Ausscheiden des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Schretter und Florian Tursky diese Lücke rasch schließen konnten. Mit Landesrat Anton Mattle und der Osttiroler Unternehmerin Michela Hysek-Unterweger zieht wiederum wirtschaftliches und energiepolitisches Know-How in den TIWAG-Aufsichtsrat ein. Den ausgeschiedenen Mitgliedern gilt mein großer Dank, insbesondere Reinhard Schretter hat in seiner Zeit als Vorsitzender viele wesentlichen Entscheidungen begleitet und Weichen gestellt.“

Anton Mattle wurde in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats bestellt. Manfred Pletzer rückte zum ersten Stellvertreter auf. Michaela Hysek-Unterweger komplettiert als neue Aufsichtsrätin und zweite Stellvertreterin das Präsidium und damit das oberste Kontrollgremium. „Die TIWAG ist nicht nur die wertvollste Landesbeteiligung, sondern auch ein zentraler Hebel, wie wir unser Land und den Wirtschaftsstandort für die Zukunft aufstellen. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und der Unternehmensführung wollen wir in den nächsten Jahren spürbare Akzente setzen“, so Mattle.  

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