Ihr unverkennbares Design, perfekte Fahreigenschaften und beste Materialen stehen auch im Fokus der mittlerweile achten Modellgeneration des Porsche 911 – inklusive des zweifellos ansteckenden Lächelns, das die Fahrt mit einem echte 11er zwangsläufig mit sich bringt. Demgegenüber steht hier ein Vertreter der ersten Seriengeneration des Stuttgarter Automobilherstellers. Vorhang auf für den 911 Carrera 4S Cabriolet und den 356 B 1600 Super 90 Roadster.
Unverkennbares Design
Auch wenn nicht direkt vergleichbar – der erste 911er kam erst drei Jahre später als der hier aus dem Jahre 1960 präsente 356 B auf den Markt – ist beiden Modellen die sportliche Ader keineswegs abzusprechen. Unverkennbar wartet der 911er mit der ikonischen Sportwagenform auf, geprägt von den freistehenden vorderen Kotflügeln, der dazwischen positionierten flachen Motorhaube, den Seitenlinien und natürlich dem Fließheck. Kaum ein Modell hat sich derart in das Gedächtnis einer ganzen Generation eingefräst, wie der 911er – nicht umsonst gilt er nicht nur bei Automobilliebhabern sondern generell als absolute Sportwagenikone.
Doch schon vor Etablierung des 911er als Spitzenmodell war Ferdinand Porsche mit der Einführung des ersten Serienmodells der Marke, dem Porsche 356, auf gutem Kurs. Heuer vor 75 Jahren, 1948, wurde der erste gefertigte Porsche 356/1 Roadster im kärnterischen Gmünd zugelassen, bis 1963 folgten die Modelle der Serien A bis C. 1959 wurde einer der ersten engen Verwandten des gegenwärtigen 356 B auf der IAA in Frankfurt vorgestellt, was uns zum Design des Urporsche bringt. Die Front wird von hochgesetzten Stoßstangen sowie runden Scheinwerfern dominiert, die bereits die Richtung erahnen lassen, in die sich Porsche mit dem 911er später entwickeln wird. Einzig die flache Motorhaube fehlt, ganz im Gegenteil verdeckt doch eine rundliche, zeitgemäße Motorhaube den darunter liegen Motor. Das Heck besticht durch tropfenförmige Rückleuchten mit integrierten Blink- sowie Bremsleuchten. Eyecatcher: Die gewölbten Radkappen verleihen dem Profil ein besonders edel anmutendes Design.
Kraftvoller Auftritt
Unter der Haube zieht sich das sportlich dynamische Design des rund 4,5 Meter langen Carrera 4S Cabriolet entsprechend fort. Angetrieben von einem 3-Liter-Biturbo-Boxermotor beschleunigt der Rabauke mit optionalem Sport-Chrono-Paket in flotten 3,6 Sekunden von Null auf 100 km/h und erreicht erst bei 304 km/h seine Grenze. Möglich macht dies eine Kombination aus der generierten Leistung von 331 kW (450 PS), dem maximalen Drehmoment von 530 Newtonmetern und das gewohnt rasant arbeitenden 8-Gang-Porsche-Doppelkupplungsgetriebe, das die generierte Leistung perfekt auf alle vier Räder überträgt. Ähnlich flott wie der 1.710 Kilogramm schwere Wagen an sich schnellt die Verbrauchsanzeige nach oben. Nach WLTP benötigt das Cabriolet gut elf Liter auf 100 Kilometer, fallweise auch deutlich mehr. Angesichts des Testwagenpreises von 230.783,67 Euro dürften ein paar Liter Sprit mehr oder weniger die Freude auch nicht trüben.
Perfektes Wochenendauto
Der 356 B 1600 Super 90 Roadster hingegen agiert etwas gelassener. Nicht nur im Direktvergleich – der ohnehin nicht fair wäre – sondern auch in Gegenüberstellung mit zeitgemäßen Modellen wie dem Jaguar E-Type. Bietet dieser bereits in der ersten Generation von 1961 eine Systemleistung von rund 269 PS, hat der 356 B in der gegenständlichen Super 90-Variante nur 90 PS (66,2 kW), möglich waren beim 356 B bis zu 140 PS. Mehr Leistung wollte Porsche aus dem 1,6-Liter-Vierzylinder-Motor mitsamt 4-Gang-Getriebe mit Knüppelschaltung nicht holen. Das war auch nicht notwendig – sportlich gefahren werden konnte der heckgetriebene Roadster auch so und heute möchte man den knapp über vier Meter langen Roadster ohnehin viel lieber für eine entspannte Wochenendfahrt als für rasante Rundenfahrten aus der Garage holen.